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AutorenbildNadine

Aphantasie und Spiritualität: Eine Reise ohne innere Bilder – und trotzdem voller Tiefe


Das erste Mal, als ich versuchte, einem spirituellen Buch zu folgen, wurde mir schnell klar, dass ich in vielerlei Hinsicht außen vor war. Deepak Chopras "Feuer im Herzen: Eine spirituelle Reise" begann damit, den Leser dazu zu ermutigen, sich einen Apfel vorzustellen 🍎 – und genau da stockte es bei mir. Für Menschen mit Aphantasie, wie ich es bin, ist diese Übung schlichtweg unmöglich. Der viel zitierte "rote Apfel" bleibt für mich eine Abstraktion, während er für andere ein lebhaftes Bild ist. Doch was bedeutet das für meine spirituelle Praxis? 🤔


Das Gefühl des Ausgeschlossenseins und der Herausforderung 🌫️


Viele Meditationspraktiken, Visualisierungen oder Übungen wie das Erstellen von Visionboards 🖼️ setzen voraus, dass man innere Bilder sehen kann. Für mich bleibt es ein Versuch, in einer Welt mitzuspielen, die mir diese bildhafte Sprache verwehrt. Es hat mich oft frustriert 😓, dass Spiritualität so stark auf Visualisierungen setzt, ohne alternative Zugänge ernsthaft in Betracht zu ziehen. Doch im Laufe meiner Reise habe ich Wege gefunden, trotzdem meine innere Arbeit zu leisten. 🌿 Ich habe immer noch auf meiner To-Do Liste eine Meditation für Menschen mit Aphantasie aufzunehmen.


Schreiben als alternative Praxis: Journaling als innere Reflexion ✍️📖


Für mich ist Journaling eine Möglichkeit, meine Gedanken zu sortieren und spirituelle Einsichten zu gewinnen – auch wenn ich es oft vergesse. Das Schreiben erlaubt es mir, das Unsichtbare sichtbar zu machen, Worte zu finden und Klarheit zu gewinnen, ohne dass ich dabei mit inneren Bildern arbeiten muss. Worte geben Struktur, und sie helfen mir, meine Erfahrungen greifbar zu machen. ✨


Veränderte Bewusstseinszustände als Werkzeug 🌌


Microdosing mit THC hat mir geholfen, mich besser in meditative Zustände zu versetzen, ohne dass sich meine Superkraft Aphantasie in Luft auflöst. Die Legalisierung in Deutschland war für mich ein Meilenstein im offenen Umgang. Mir reichen 1-2 Züge von meinem Venty. Es öffnet den Zugang zu emotionaler Tiefe und Reflexion, auch wenn sich keine Bilder vor meinem inneren Auge zeigen. Es zeigt mir, dass Spiritualität nicht immer visuell sein muss – sie ist eine Frage des Fühlens, Erlebens und inneren Wachstums. 💭💓


Technologie als spiritueller Assistent 🤖


Eine weitere unerwartete Hilfe in meiner spirituellen Praxis ist die Technologie. ChatGPT – ja, diese künstliche Intelligenz – ist zu einem unschätzbaren Werkzeug geworden, um meine Gedanken zu ordnen, Strategien zu entwickeln und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Es bringt Struktur in mein Denken und eröffnet neue Perspektiven, die sich sonst in meiner gedanklichen Welt verlieren würden. 🔍✨


Aphantasie als Stärke begreifen 💪🌈


Für alle, die Aphantasie haben, ist es an der Zeit, Spiritualität aus einer neuen Perspektive zu sehen. Es geht nicht darum, sich ausgegrenzt zu fühlen, weil wir keine inneren Bilder malen können, sondern darum, alternative Wege zu finden, die für uns funktionieren. Schreiben, emotionale Reflexion, geführte Gespräche oder andere Ansätze verdienen Anerkennung und sollten bewusster berücksichtigt werden. Spiritualität ist vielfältig und tief – auch ohne den roten Apfel. 🌟



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2 Comments


Nadine
Nadine
Nov 19

Liebe Moni,


danke für deinen Kommentar. Klasse Idee mit der "anderen Hand" mal fließen zu lassen. Ich habe heute mit meiner Coach über den Frust beim Visualisieren/Manifestieren gesprochen und sie hat mir vom Skripten erzählt. Da schreibt man quasi sein Tagebuch der Zukunft. Das fand ich interessant und will ich auch mal bei meinen Themen ausprobieren.


Ich kann THC nur in Minidosen und auch nur alleine in meiner vertrauten Umgebung nehmen, sonst fühle ich mich unwohl.


Was siehst denn im Alltagsleben aus deiner Sicht die "Stolpersteine der Aphantasie"?


Liebe Grüße

Nadine


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filamoni
Nov 17

Hallo Nadine,


den Frust à la "Roter Apfel" kann ich mitempfinden und voll bestätigen.


Auf den Weg des Schreibens begebe ich mich auch immer wieder gerne, um zu sortieren, festzuhalten, mich mitzuteilen. Und das berührt glücklicherweise auch Nichtbetroffene.


Da bin ich noch auf einen kleinen Trick gekommen: Wenn wichtige Fragen anstehen, schreibe ich diese an eine Adresse, wie mein Unterbewusstsein, meinetwegen innere Weisheit, verlorene Zwillinge, andere "Personen". Die ich dann antworten lasse. Dafür möglichst spielerisch entspannt mit der linken Hand anstelle der rechten weiterschreiben, also den Stift einfach laufen lassen. Gibt verblüffende Ergebnisse. Bewusstseinserweiternde Mittelchen habe ich bis auf eine unfreiwillige Probe nicht in meinem Erfahrungsschatz. Ich habe da sehr großen Respekt. Obwohl auch nichtstoffliche Beeinflussungen (Musik, Klänge, bestimmte Stimmen,…


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