Ich bin nicht sicher, ob es einen Zusammenhang zu Aphantasie gibt, aber ich habe generell Schwierigkeiten damit, Bilder zu interpretieren. In meinem Kopf läuft es dann meist so ab, dass ich die einzelnen Elemente eines Bildes analysiere und sie mit Worten beschreibe, um die Inhalte des Bildes, oder vielleicht auch einen Lehrpunkt, der verdeutlicht werden soll. Meist verbringe ich dann Minuten damit, ein Bild zu verstehen, was für andere eine Sache von Sekunden ist. Für mich muss ich den Satz "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" negieren zu "Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder".
Hat jemand ähnliche Beobachtungen bei sich gemacht?
Bei mir lautet der Spruch schon seit meiner Kindheit: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte ... in einer Sprache, die ich nicht verstehe". Richtig, richtig unangenehm wird es dabei für mich, wenn jemand mit den Zeichen an den Toilettentüren kreativ war, und ich keine Ahnung habe, welches der Bilder nun "Damen" und welches "Herren" sagen soll. Das ist zum Glück zwar noch nicht oft passiert, weil sich die meisten Orte doch auf Schriftzüge oder Strichmännchen mit und ohne Cape geeinigt, aber wenn es passiert ist es so unangenehm.
Ich gehöre auch zu denjenigen, die Sprache bewusster einsetzen, als mein Umfeld. Ich tendiere aber auch dazu, Dinge sehr wörtlich zu nehmen und es gibt ein paar häufige Fehler, die mich wirklich extrem stören.
Beides hatte ich bisher aber eher meinem Autismus als der Aphantasie zugeordnet, wobei ich das bei der Schwierigkeit, Bilder zu interpretieren, wohl überdenken werde.