Seit etwa vier Monaten spreche ich immer häufiger in Gesprächen mit Kollegen, Freunden und Bekannten über meine Aphantasie. Die Reaktionen darauf sind vielfältig und immer wieder interessant. Manche sind verwundert und fragen sich, wie es möglich ist, ohne mentale Bilder zu leben. Andere beginnen, über die Bedeutung von Vorstellungskraft nachzudenken und wie unterschiedlich unsere Wahrnehmungen sein können.
Ein besonders spannender Aspekt ist, dass Menschen später erneut auf mich zukommen, weil sie sich weiter mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Sie beginnen zu reflektieren, wie ihre eigene Wahrnehmung funktioniert und wie sich diese von meiner unterscheidet. Diese Gespräche zeigen mir immer wieder, wie wertvoll es ist, über Aphantasie zu sprechen – unabhängig davon, ob jemand betroffen ist oder nicht.
Wie seht ihr das?
Ich habe das Thema bisher in einem eher kleinen Kreis angesprochen. Familie, Freunde und enger Kollegenkreis. Dort hat niemand Aphantasie und viele können sich das nicht so recht vorstellen. Allerdings entwickelte sich so die Theorie, dass ich mir Absprachen und Entscheidungen deshalb gut merken kann, da es sich um Text handelt und ich ohnehin alles in Text parse um es mir zu merken. Ich würde die Reaktionen als vorsichtige/freundliche Neugierde kombiniert mit einem gewissen "ist nicht wahr" bezeichnen. Es interessant das ganze zu reflektieren, für mehr als 15 Minuten gespräch taugt es gefühlt aber nicht. Daher auch meine Anmeldung hier im Forum, um mal andere Perpektiven auf die Sache zu erhalten.