Am 27. Februar 2025 fand unser zweites Community-Event rund um das Thema Aphantasie statt. Dieses Mal lag der Fokus auf der Frage, wie Emotionen ohne visuelle Vorstellungskraft erlebt und verarbeitet werden. Gemeinsam mit Merlin, der die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse präsentierte, und mir, die einen praktischen Zugang durch Body-Scan-Meditation aufzeigte, haben wir uns dieser spannenden Thematik gewidmet. Die Folien und das Recording findet ihr angehängt.
Aphantasie und Emotionen – was sagt die Forschung?
Merlin eröffnete das Event mit einem Überblick über aktuelle wissenschaftliche Studien. Ein zentrales Thema war die Frage, ob Aphantasie das emotionale Erleben verstärkt, abschwächt oder keinen Einfluss darauf hat. Die Forschung zeigt, dass es verschiedene Faktoren gibt, die das emotionale Erleben von Menschen mit Aphantasie beeinflussen können:
• Alexithymie: Eine Schwierigkeit, eigene Emotionen zu benennen und zu identifizieren, tritt bei einigen Aphantasisten häufiger auf.
• Externer Denkstil: Viele Aphantasisten neigen dazu, weniger nach innen gerichtet zu reflektieren, sondern eher über Sprache und logische Konzepte zu denken.
• Interozeptive Balance: Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass Unterschiede in der Wahrnehmung körperlicher Empfindungen eine Rolle spielen könnten.
Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse gaben uns eine wertvolle Basis für den weiteren Austausch und die Diskussion über unsere eigenen Erfahrungen.
Body-Scan-Meditation: Ein Zugang zu Emotionen
Nach der theoretischen Einführung übernahm ich den praktischen Teil des Events und stellte eine Methode vor, die mir persönlich sehr geholfen hat: den Body Scan. Diese Meditationsform ermöglicht es, sich bewusst mit körperlichen Empfindungen zu verbinden und darüber Emotionen wahrzunehmen.
Warum kann der Body Scan für Aphantasisten hilfreich sein?
• Er hilft, das eigene Unterbewusstsein besser zu erreichen.
• Durch das bewusste Wahrnehmen von Körperempfindungen können Emotionen spürbar gemacht werden.
• Die Übung unterstützt dabei, Emotionen bewusst zu erkennen und nicht nur kognitiv zu analysieren.
Offener Austausch mit der Community
Es war inspirierend zu hören, wie unterschiedlich die Wahrnehmung und Verarbeitung von Emotionen in der Community ist. Während einige Teilnehmer berichteten, dass sie Emotionen sehr intensiv über den Körper wahrnehmen, fiel es anderen schwer, ihre Gefühle klar zu benennen. Der Austausch über verschiedene Strategien – von Tagebuchschreiben bis hin zu körperorientierten Übungen – zeigte die Vielfalt der möglichen Herangehensweisen.
Fazit und Ausblick
Unser zweites Community-Event war ein voller Erfolg! Die Verbindung zwischen Aphantasie und Emotionen ist ein Thema, das viel Raum für Reflexion und persönliche Entwicklung bietet. Wissenschaftliche Erkenntnisse helfen uns dabei, unser eigenes Erleben besser zu verstehen, doch letztlich sind es die individuellen Erfahrungen, die uns weiterbringen.
Wir freuen uns schon auf das nächste Event und sind gespannt, welche neuen Impulse und Erkenntnisse sich daraus ergeben werden! Wenn du dabei sein möchtest oder Themenvorschläge hast, schreib uns gerne eine Nachricht oder kommentiere unter diesem Beitrag.
Bis zum nächsten Mal! ✨