Was mich beschäftigt ist die Frage, wieso ich offenbar nur in bestimmten Zuständen Bilder im Kopf sehe und das auch immer nur, wenn ich die Augen geschlossen halte.
Ich habe mir einmal beim Einschlafen "zugesehen". Anfangs dachte ich in Worten, wie immer. Dabei wusste ich natürlich was ich dachte. Doch dann verlor ich die Kontrolle, oder ich wurde weniger bewusst. Schwer zu erklären. Die Worte gingen aber weiter, nur konnte ich nicht mehr verstehen, was ich dachte. Dann blitzte plözlich ein Bild dazwischen auf. So als würde man einen Text schreiben und dann zwischendurch ein Bild setzen. Es folgte nach einiger Zeit ein weiteres Bild und nach und nach passierte es imemr öfter zwischen den Worten, bis schließlich ein Traum daraus wurde. Da gab es natürlich auch Worte, aber gesprochene.
Hat das "Bilder sehen" also etwas mit dem Bewusstseinszustand zu tun?
Ich versuche schon lange, innere Bilder aufzurufen und ich habe auch das Gefühl, dass da tief in mir schon Bilder sein könnten.
Ich mache autogenes Training. Aber nur die erste Stufe. Ganz selten "sah" ich dann auch etwas. Aber das war nicht gewollt, es kam einfach. Hat mich erschreckt. Da ist man auch in einem Trancezustand. Man hat auch die Augen zu. Sobalod ich sie öffne, ist alles wieder weg.
Das nehme ich bei mir genau so wahr! Wenn ich müde im Bett liege tauchen plötzlich Bilder auf, die ich nicht steuern kann.
Das ist super spannend, wie Du das beschreibst ... Ich würde diesen Zustand des Hinübergleitens in den Schlaf sehr ähnlich beschreiben, aber ich habe da noch nie Bilder gesehen. Ich habe aber kürzlich einen englischen Podcast gehört mit einer Forscherin, die ein ähnliches Erlebnis hatte wie Du - "Instant Genius, Aphantasia: How people with no mind's eye see the world". Das ist Julia Simner von der Universität Essex.
Susi, deine Frage ist auch meine! ^^ Willentlich kann ich mir (fast) nichts vorstellen. Nicht einmal meine Mutter erscheint mir vor Augen, wenn ich es möchte. In meinen Träumen hingegen ist das kein Problem.
Auch ich habe mich schon öfter während des Einschlafens beim Beginn des Träumens ertappt. Zwar ohne geschriebene Wörter, aber auch ich kann den Übergang zum bildlichen Träumen beobachten.
Hallo Susi,
ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Träume oder Trancezustände, aber ganz allgemein können wir verschiedene Vorstellungsdefizite unterscheiden. Farah unterscheidet zum Beispiel zwischen "image generation process deficits", "long-term visual memory deficits" und "inspection process deficits" [1]. Ein long-term visual memory deficit scheinst du nicht zu haben, da du die Bilder zumindest in anderen Bewusstseinszuständen abrufen kannst, sie also abgepeichtert sein müssen. Auch ein "inspection process deficit" ist unwahrscheinlich, weil du die Bilder in diesen Zuständen betrachten kannst. Deine Aphantasie ist also wahrscheinlich ein "image generation process deficit", d.h. du kannst die Bilder nicht willentlich generieren, wenn sie durch andere Bewusstseinzustände unwillentlich entstehen, aber immerhin betrachten.
Liebe Grüße Merlin
Quellen:
[1] Farah, M. J. (1984). The neurological basis of mental imagery: A componential analysis. Cognition, 18(1-3), 245-272.
Hi, das klingt nach unbewußtem Visualisieren im hypnagogen Übergang zwichen Wachen und Schlafen, wobei Dein Bewußtsein das beobachtet und Dir (in Worten) beschrieben hat. Ich habe bewusst bislang nur (hypnapompisch oder aufgeweckt worden) Traumenden erleben können, nie ein Beginn - so wie Du es beschreibst.
Aber bewußt visualisieren? Nie.