Danke für den Event am 9.1... Für die Organisation und für die Offenheit der Anwesenden.
Einen der Punkte, die ich mitgenommen habe: Unter Aphantast:innen gibt es eine ganze Reihe mit psychotherapeutischer Erfahrung. Dazu gehöre ich auch. Und wenn ich das richtig interpretiere, war diese Erfahrung häufig weniger hilfreich als gedacht So geht es mir auch.
Und zwar kommt selbst bei aktuellen Verfahren (z.B. ACT) fast immer der Punkt, an dem ich mir etwas vorstellen sollte oder Geschichten aus der Vergangenheit beschreiben muss. Bevor ich erfahren habe, dass ich mit vollständiger Aphantasie lebe, habe ich dann still und gestresst versucht, IRGENDWAS zu sehen und habe dann etwas erzählt, zu dem ich allerdings wenig emotionale Beziehung hatte. Und dachte, das geht allen so und das wird schon passen. Hauptsache, die Therapeut:innen können damit arbeiten. Seitdem ich weiß, womit ich lebe, sage ich, was ich sehe – und mache ich die Therapeuten damit ziemlich ratlos. Manche muntern mich auf und sagen, dass das schon nicht so schlimm ist. Und andere rechnen mit einem Trauma und gehen noch viel, viel tiefer in die nicht vorhandenen Erinnerungen.
Ich freue mich dann geradezu, wenn ich auf ein offenes Ohr stoße (so geschehen) und den privat bezahlten Therapeuten eine halbe von mir bezahlte Stunde lang über die wichtigsten Punkte zur Aphantasie aufklären kann. Aber wenn er das dann nur interessiert notiert und mir angesichts meiner geringen emotionalen Schwingungsfähigkeit ein "Psychopatengehirn" als Diagnose vorschlägt, breche ich dann doch lieber ab.
Nun suche ich nach jemandem, der/die mit Aphantasie umgehen kann. Ich denke nicht, dass Therapeut:innen selbst damit leben müssen – aber sie sollten wissen, dass es das gibt und auch schon Erfahrung damit gesammelt haben.
Lage Rede, kurze Frage: Wer kennt Therapeut:innen, für die Aphantasie nicht nur ein spannender, neuer Nebeneffekt ist?
Hallo Eric, vorab,das interne Erleben ist sehr viel komplexer als viele ahnen;nicht das ich mich als Fachmann bezeichnen möchte, sondern als interessierten Laien mit reichlicher Erfahrung in Metakognition. nicht dass Du denkst, Du wirst hier bei den Aphants nicht verstanden, jedoch scheint mir Deine Persönlichkeit trotz des Wissen um Aphantasie Dir noch nicht völlig verständlich zu sein. Eventuell kann ich Dir noch Hinweise geben (, die mir sehr auch geholfen haben),
Berichtige mich bitte, wenn ich da falsch liege oder Du kein Interesse an meinen Bemerkungen hierzu hast.
LG
Hallo Merlin und Eric, wer heilt, hat Recht, sagt man. Gerade in der Psychologie ist es doch so, dass es viel zu viele verschiedene, angebliche Erkenntnisse gibt, die einander auch oft widersprechen. Psychologie ist eben keine exakte Wissenschaft. In der Praxis funktioniert vieles anders als es irgendwelche Studien vorgeben. Ich habe z. B. eine Psychologin kennen gelernt, die uns beweisen wollte, dass man nicht fähig sein kann, ein Bild, das nur aus geometrischen Formen besteht, jemandem verbal so zu beschreiben, dass diese Person es richtig zeichnen kann. Wir waren eine Gruppe von ca. 10 Personen. Mich hat sie dazu bestimmt, das Bild zu beschreiben, nachdem ich es angesehen hatte. Obwohl ich eben nichts im Kopf sehe, gelang es mir es so zu beschreiben, dass 1 Person es zu 100% korrekt zeichnen konnte und eine weitere beinahe korrekt. Das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. 😀
Man sollte alles selbst probieren, wenn es einem irgendwie logisch erscheint. Menschen sind nicht nur sehr verschieden, sie unterscheiden sich auch in der Wechselwirkung zueinander. Was mein Beispiel betrifft, ist das scheinbar Unmögliche, durchaus möglich. Wären von den 7 anderen Personen, die mich nicht verstehen konnten, eine ausgewählt worden - vielleicht hätte niemand die Zeichnung übereinstimmend darstellen können? Wahrscheinlich.
Ich behandle niemanden und ich lasse mich auch von niemandem behandeln. Ich habe keine Phobien, oder ähnliches. Angst habe ich nur, wenn ich Grund habe, mich zu fürchten. So gesehen habe ich nur ein theoretisches Interesse an dieser Methode. Meine Oma sagte immer: "Probieren geht über studieren!" und das habe ich anscheinend verinnerlicht und deshalb probiere ich so ziemlich alles aus. Ich werde mir jedenfalls die Seite genauer ansehen und darüber nachdenken. Es gibt jedenfalls Seiten auf denen Leute zu Wort kommen, die es angeblich mit Erfolg ausprobiert haben. Man muss allerdings anmerken, dass der Klaus Bernhardt offenbar kein Psychologe, sondern ein Hypnotherapeut ist. Das muss aber nichts Schlechtes sein. Angeblich gibt es auch Videos und einen Podcast. Werde ich mir ansehen.
LG
Susi
Wobei der Ansatz je nach Comorbidität völlig unschiedlich sein muß.
Zuerst wäre es sinnvoll, die Grunderkrankung losgelöst von Aphantasie zu betrachten und zu diagnostizieren.
(Ich denke Aphantasie ist in den meisten Fällen nicht ursächlich für die Diagnose.)
Jedoch muß die Therapie dann in jedem Fall auf die Möglichkeiten des Patienten eingehen.
Wenn der Patient von vornerein sagt: "Ich kann mir keine Bilder vorstellen" sollte ein guter Therapeut Alternativen zum Visualisieren anbieten oder zumindeststens akzeptieren, dass es so ist.
Zu Beginn meiner letzter psychsomatischen ReHa war es zum Glück so.
Und ich war mir meiner selbst bewußt genug, es zu sagen.
Das war bevor ich von dem Phänomen "Aphantasie" gehört hatte.
Wie auch immer, der Patient muß heutzutage leider so viel selbst wissen, um zu erkennen, ob die Therapie fruchten kann oder nicht.
Lage Rede, kurze Frage: Wer kennt Therapeut:innen, für die Aphantasie nicht nur ein spannender, neuer Nebeneffekt ist?
Meine Frage wäre hier: was sollen Therapeuten denn an Aphantasie therapieren?
Spannender neuer Nebeneffekt ja, aber Therapie? letzlich bleibt es doch ein Nebeneffekt bei der Therapie diverser Erkrankungen.
Hallo Eric, im Internet findet man dieses hier. https://www.panikattacken-loswerden.de/aphantasie/
LG
Susi
Hallo Eric, du spricht hier ein wichtiges Thema an. Hier ist noch viel Bedarf!